Reinhard Kamitz

österreichischer Finanzpolitiker; ÖVP; Finanzminister 1952-1960; gilt als "Vater des österr. Wirtschaftswunders"; Präsident der Österreichischen Nationalbank 1960-1968

* 18. Juni 1907 Halbstadt/Böhmen

† 9. August 1993 Wien

Herkunft

Reinhard Kamitz stammte aus Halbstadt in Böhmen. Sein Vater Dr. Wenzel Kamitz stammte aus Soor bei Trautenau und war der erste Präsident des österr. Verwaltungsgerichtshofes.

Ausbildung

Nach dem Besuch eines Realgymnasiums studierte K. an der Wiener Hochschule für Welthandel, wo er 1929 ein Diplom erlangte und 1934 zum Dr. rer. merc. promovierte.

Wirken

Nach der akademischen Ausbildung und Promotion ging er in die Wirtschaft. Er war zunächst Exportleiter einer Papierfabrik in der Tschechoslowakei und anschließend kaufmännischer Leiter eines Eisenwerkes in Frankreich. Von 1934 bis Ende 1938 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am österreichischen Institut für Konjunkturforschung.

1937 habilitierte er sich als Privatdozent an der Hochschule für Welthandel in Wien, an der ab 1939 Volkswirtschaft lehrte. 1939 wurde er in die Handelskammer berufen und zum Leiter des volkswirtschaftlichen Dezernat der Kammer bestellt (bis 48). Von 1944 bis Kriegsende hatte er zugleich eine außerordentliche Professur für Nationalökonomie an der Hochschule für Welthandel in Wien inne.

Im Jahre 1948 folgte er einem Ruf des späteren Bundeskanzlers Julius Raab, und übernahm die Leitung der Abteilung Wirtschaftspolitik der ...